VIDEO "FREDS WEIHNACHTSSHOW"



"A Flintstones Christmas Carol"
USA, 1994 (Hanna-Barbera Cartoons/Turner Pictures)
Ausführende Produzenten: William Hanna und Joseph Barbera
Produktion und Regie: Joanna Romersa
Musik: Steve Bernstein
Buch: Glenn Leopold (nach Dickens' Weihnachtsgeschichte "A Christmas Carol")
Stimmen: Heinz-Theo Branding (Fred Feuerstein), Michael Habeck (Barney Geröllheimer)
Spielzeit: ca. 70 Minuten
FSK: ab 6 Jahren
Vertrieb: VCL Communications

Seit einigen Jahren auf VHS-Video erhältlich ist diese ganz "spezielle" Adaption von Charles Dickens' Weihnachtsgeschichte ("A Christmas Carol") mit Fred als "Onkel Scrooge". Um die ureigenen Charaktere der Steinzeit-Stars zu bewahren, entschloß man sich bei Hanna-Barbera allerdings dazu, nicht die Geschichte an sich einfach in die Steinzeit zu verlegen, sondern nach dem "Film im Film"-Prinzip Fred und seine Freunde ein Theaterstück aufführen zu lassen, das dann in eine Rahmenhandlung eingebettet wird. Fred selbst ist natürlich für die Hauptrolle prädestiniert, und ganz allmählich beginnen für ihn die Grenzen zwischen Rolle und Wirklichkeit zu verschwimmen. Da er mehr und mehr selbst zum Scheusal wird, beschließt Wilma, ihm während der Aufführung einige Lehren zu erteilen, und am Schluß des Stückes wandelt sich nicht nur "Onkel Scrooge", sondern auch sein Darsteller. So lernt auch Fred die Bedeutung des Weihnachtsfestes von neuem!

Das etwas verwirrend klingende Grundprinzip zweier parallel laufender Handlungen, die auch noch ineinandergreifen, ist in der Tat ein gewisser Schwachpunkt des Zeichentrickfilms. Zumindest darf man sich nicht mehr um die Logik scheren, wenn beispielsweise die eigentliche "Weihnachtsgeschichte" zum Teil eindeutig als Bühnenaufführung dargestellt wird und dann plötzlich wieder völlig unabhängig und eigenständig abläuft. Freilich überprüft niemand einen Zeichentrick auf "Realitätssinn", und erst recht dann nicht, wenn man es mit "modernen Höhlenmenschen" zu tun hat. Aber im vorliegenden Fall wirkt das Resultat einfach etwas unausgegoren und sehr "bemüht". Vielleicht ist "A Christmas Carol" doch nicht ganz der perfekte Stoff für einen Transfer nach Felsental?!?

Wenn man diesen Punkt außer acht läßt, so kann man das Wiedersehen mit Fred & Co. allerdings problemlos genießen. Zeichnerisch und in puncto Animation erreicht der Film zwar nicht völlig das hohe Niveau seiner unmittelbaren Vorgänger ("Yabba-dabba-doo!", "Die Stars von Hollyrock", "Steihnachten bei Familie Feuerstein"), kann aber auf alle Fälle überzeugen. Die Geschichte ist liebevoll inszeniert und mit den "Feuerstein"-typischen Gags versehen, so daß der Spaß beileibe nicht zu kurz kommt. Es sind eigentlich alle Voraussetzungen für einen guten Familien-Weihnachtsfilm gegeben, und wahre Feuerstein-Fans werden wohl gerne über die genannten Ungereimtheiten hinwegsehen ...

Noch einige Worte bezüglich der deutschen Version: "Freds Weihnachtsshow" ist anscheinend die erste Synchronisation eines "Feuerstein"-Films seit dem Tod von Gerd Duwner im Mai 96. Von Anfang an hatte er Barney seine unvergleichliche Stimme geliehen, die vor allem durch das typische "Hehehe"-Lachen bekannt wurde! Einen "Ersatz" zu finden, konnte daher ohnehin nicht möglich sein. Mit der Verpflichtung des ebenfalls sehr erfahrenen Sprechers Michael Habeck hat man jedoch im vorliegenden Fall zumindest diejenige Stimme unter den "gängigen" in der deutschen Synchronszene ausgewählt, die der Duwners am ähnlichsten ist. Wohl aus eben diesem Grund hatte Habeck schon zu Duwners Lebzeiten ein paar Mal Barney Geröllheimer gesprochen - z. B. in Werbespots ("PEZ") und im Film "Die Jetsons treffen die Flintstones", wo allerdings ohnehin keiner der üblichen Sprecher engagiert worden war. Auf alle Fälle dürfte er als "Nachfolger" zu Recht die erste Wahl gewesen sein. Leider verstarb Habeck im Februar 2011. Wer nun künftig Barney sprechen wird - zum Beispiel in der für 2013 geplanten Neuauflage der "Flintstones"-Serie -, bleibt abzuwarten.

Zu Weihnachten 2008 lief "Freds Weihnachtsshow" übrigens auf dem Pay-TV-Sender "Boomerang" interessanterweise in einer anderen Synchronfassung: Erneut mit Michael Habeck als Barney, Fred wurde hier aber von Heinz-Theo Brandings "Alternativbesetzung" Engelbert von Nordhausen synchronisiert. Wilma und Betty hatten - im Gegensatz zur Videofassung - leider beide nicht ihre Stammsprecherinnen; die neuen Stimmen wiesen leider nicht mal die geringste Ähnlichkeit mit denen von Christel Merian und Ingeborg Wellmann auf.



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