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WIE ALLES BEGANN ...

Erfunden wurden die "Feuersteins" 1960 von William Hanna und Joseph Barbera, die bis in die
50er Jahre für die Cartoonproduktion von MGM gearbeitet hatten, wo sie große Erfolge mit "Tom
und Jerry" feiern konnten. Nachdem man sich bei Metro-Goldwyn-Mayer entschlossen hatte, die
Zeichentrickabteilung zu schließen, stand das erfolgsverwöhnte Gespann plötzlich auf der Straße 
und gründete so notgedrungen seine eigene Firma, die Hanna-Barbera Productions. Zu Beginn war
das Budget freilich sehr knapp, so daß man die selbstproduzierten Cartoons nicht annähernd so
aufwendig und perfekt herstellen konnte wie zuvor. Man mußte neue Techniken ausklügeln, die es
erlaubten, mit sparsameren Mitteln dennoch eine halbwegs passable Animation bieten zu können.
Schließlich hatte man erste Erfolge aufzuweisen, und die Zeichentrickproduktion fürs amerikani-
sche TV lief langsam an. Die Geburt der "Flintstones" wurde eingeläutet, als Hanna und Barbera 
den Auftrag bekamen, etwas ganz Neues auszuprobieren: eine Cartoonserie für die Hauptsendezeit
zu erfinden, speziell auch fürs erwachsene Publikum. Und so begann man bei Hanna-Barbera zu ex-
perimentieren, bis einer der Zeichner, Dan Gordon, eine Idee hatte, welche die Zeichentrickwelt 
revolutionieren sollte: Man nehme eine Höhlenfamilie und gebe ihr alle Errungenschaften unse-
rer modernen Zeit, bloß mit steinzeitlichen Mitteln realisiert - da werden Mammuts zu Staubsau-
gern und Riesenkrabben kurzerhand zu Rasenmähern umfunktioniert. Daß die Komik nicht zu kurz 
kommen sollte, war ebenfalls klar, und so nahm man sich die Comedy-Show "The Honeymooners" zum 
Vorbild, die damals zu den beliebtesten Sendungen im amerikanischen Fernsehen zählte. William 
Hanna selbst: "Es hat uns sehr beeinflußt mit dem, was wir aus den 'Feuersteins' machten ... Es
gab 'The Honeymooners', und wir verwendeten das als eine Art Basis für unser Konzept." Ein 102-
sekündiger "Screen Test", in dem die späteren "Flintstones" noch "Flagstones" hießen, überzeug-
te denn auch die Sponsoren. Dieser Kurzfilm war die Vorabversion einer Szene, die schließlich 
in der allerersten Folge, "The Swimming Pool", vorkam (siehe oberes Bild). Kurioserweise wurde
aber die zweitproduzierte Folge, "The Flyer", als erstes ausgestrahlt. Die Premiere fand am 30.
September 1960 beim Sender ABC statt, und fortan war der Erfolg der Feuersteins nicht mehr auf-
zuhalten. 166 Folgen wurden bis 1966 produziert, es gab bis heute etliche Serienableger, Spiel-
filme, Specials und nicht zuletzt die Kinofilme "The Flintstones" mit John Goodman und "Viva
Rock Vegas". In mehr als 80 Ländern sind die Steinzeitstars heute zu sehen und bestehen ihre
Abenteuer in 22 Sprachen. "Familie Feuerstein" galt als erfolgreichste Zeichentrickserie aller
Zeiten. Mißt man den Erfolg einer Serie an ihrer Dauer, so wurden die "Flintstones" zwar mitt-
lerweile von den "Simpsons" überflügelt, was die Anzahl der einzelnen Folgen angeht. Der welt-
weite, seit 1960 andauernde Erfolg ist allerdings mit Sicherheit absolut einmalig!

FREDS FREUDENSCHREI

Berühmt ist die Serie wohl auch für Freds markerschütternden Schrei, den er immer dann aus-
stößt, wenn er so richtig aus dem Häuschen ist: "YABBA-DABBA-DOO!" Erfunden wurde er von Freds
damaligem amerikanischen Sprecher Alan Reed. Dieser wollte statt des vorgesehenen "Yahoo!" viel
lieber "Yabba-dabba-doo!" brüllen, wozu ihn nach eigenen Angaben seine Mutter inspiriert haben
soll. Sie hatte immer zu ihm gesagt "A little dab'll do ya!" ("Ein kleiner Klacks wird für Dich 
reichen!"), ein Spruch, den sie wohl aus einer Pomade-Werbung aufgeschnappt hatte.

DIE STIMMEN MÜSSEN STIMMEN

Gerade bei einer Zeichentrickserie spielen die Stimmen natürlich eine große Rolle. Hier ein
Überblick hinsichtlich der amerikanischen Sprecher:
Fred Flintstone: - Daws Butler (* 16.11.1916, + 18.05.1988; Pilotfilm "Flagstones", s. o.) - Alan Reed (* 20.08.1907, + 14.06.1977) von 1960 bis 1977 - Henry Corden (* 06.01.1920, + 19.05.2005) von 1977 bis 2001 Wilma Flintstone: - Jean Vander Pyl (* 11.10.1919, + 10.04.1999) von 1960 bis 1999 Barney Rubble: - Mel Blanc (* 30.05.1908, + 10.07.1989) von 1960 bis 1989 (auch als Schauspieler bekannt, berühmt als "Mann der 1000 Stimmen" in Warner Bros. Cartoons, d. h. Bugs Bunny, Daffy Duck, Porky Pig usw.) - Daws Butler in einigen Folgen 1961, als Mel Blanc wegen eines schweren Autounfalls nicht auf- nehmen konnte - Frank Welker (* 12.03.1946) von 1989 bis 2001 Betty Rubble: - Bea Benaderet (* 04.04.1906, + 13.10.1968) von 1960 bis 1964 - Gerry Johnson (* 04.04.1918, + 24.01.1990) von 1964 bis 1966 - Gay Autterson bzw. Gay Hartwig von 1971 bis 1981 (?) - B. J. Ward (* 16.09.1944) von 1981 (?) bis 2001 Dino: - Mel Blanc - Daws Butler teilweise 1961 (s. o.) Pebbles Flintstone: - Jean Vander Pyl Bamm-Bamm Rubble: - Don Messick (* 07.09.1926, + 24.10.1997) Mister Slate (Freds Boss "Mister Schiefer"): - John Stephenson (* 09.08.1923, + 15.05.2015) Mrs. Slaghoople (Wilmas Mutter "Mrs. Schotterhaufen"): - Verna Felton (* 20.07.1890, + 14.12.1966) - Janet Waldo (* 04.02.1924) Gazoo ("Galaxius vom Saxilus"): - Harvey Korman (* 15.02.1927, + 29.05.2008) Arnold (Zeitungsjunge): - Don Messick Joe Rockhead ("Joe Felskopf"). - Daws Butler - John Stephenson Uncle Tex ("Onkel Texstein"): - Hal Smith (* 24.08.1916, + 28.01.1994)
Daneben hatten viele Stars Auftritte als Gast-Stimmen, z. B. Tony Curtis, Ed Sullivan, Hoagy Carmichael, Ann-Margret oder auch Elizabeth Montgomery. Die allermeisten liehen ihre Stimme dabei ihrer eigenen steinzeitlichen Kopie (so wurde aus "Ann-Margret" einfach "Ann-Margrock"). Ende 2001 lief in den USA das TV-Movie "Flintstones On The Rocks" - mit fast komplett neuer Sprecher-Besetzung: Jeff Bergman (Fred), Tress MacNeille (Wilma), Kevin Richardson (Barney), Grey Delisle (Betty). Nur John Stephenson als Mr. Slate blieb erhalten. Dieselben Hauptsprecher kamen 14 Jahre (!) später zum Einsatz für die "Direct-to-Video"-Produktion "Flintstones - Stone Age Smackdown". Nur der inzwischen 91jährige John Stephenson wurde erstmals seit 1960 ersetzt (durch John O'Hurley). In diesem Zusammenhang war fälschlicherweise auch berichtet worden, Stephenson sei bereits 2012 verstorben. Am 15.05.2015 verließ er uns dann leider wirklich.
Auch in den deutschen Synchronfassungen wechselten einige Sprecher über die Jahre hinweg. Die ursprüngliche Synchronisation der eigentlichen Serie fand bei Telesynchron in Berlin unter der Dialogregie Alexander Welbats statt. Erster "Fred"-Sprecher war der Schauspieler und bekannte Synchronsprecher Eduard Wandrey. Bis heute berühmt ist wohl Barneys Stimme, unnachahmlich sein "Hehehehehe ..."-Lachen, das im Original völlig anders klingt. Gerd Duwner lieh Barney seine einmalige Stimme von Anfang an bis zu seinem Tod am 10.05.1996. Sein Tod war ein sehr großer Verlust für alle Fans von Barney, Ernie oder Danny DeVito ... Neusynchronisationen der Serie und Erstsynchronisationen von Specials u. a. gab es seit Ende der 80er Jahre im Privatfernse- hen zu sehen. Hierfür zeichnete Arena Synchron in Berlin verantwortlich, zuständiger Dialog- buchautor und Synchronregisseur war Thomas Keck, der vor allem die ursprüngliche Serie mit Wortwitz, verdrehter Sprache und "Spruchweistümern" aufgepeppt hat. "Fred"-Sprecher war nun Heinz-Theo Branding, dessen Stimme "wie gemacht" für die "gewichtige" Rolle schien. Daneben gab es auch noch andere aktuelle Synchronfassungen der Deutschen Synchron mit der Stimme von Engelbert von Nordhausen, der sich als Alternativbesetzung etablierte. Branding starb im Mai 2013. Wilmas dritte Stimme stammte von Christel Merian, die die Rolle von Ilse Kiewiet und Inge Landgut übernahm. Merian verstarb leider Ende 2012. Bei den deutschen Fassungen gab es auch ein "Urgestein", das von Anfang an dabei war - Ingeborg Wellmann als Sprecherin von "Betty". Sie verließ uns am 06.01.2015 im Alter von 90 Jahren. Synchronautor und -regisseur Keck starb laut Internetberichten im Juni 2015.
Bei so vielen "Köchen" im Synchrongeschäft wurde natürlich der "Brei" auch manchmal etwas ver- dorben - so herrschte mitunter Uneinigkeit bezüglich mancher Übersetzungen ins Deutsche ("Bed- rock" wurde zu "Steintal", "Felsental" oder sogar "Grundsteinhausen") oder der Stimmenbeset- zung der Nebenrollen.
Deutsche Sprecher im Laufe der Jahre:
Fred Feuerstein: - Eduard Wandrey (* 26.07.1899, + 23.01.1974; 1. Sprecher, Telesynchron) - Alexander Welbat (* 05.08.1927, + 17.11.1977; sonst "Feuerstein"-Dialogregisseur bei Tele- synchron; übernahm Freds Gesangspart für Wandrey in "Fred Feuerstein lebt gefährlich") - Klaus W. Krause (* 02.05.1903, + 1981; 2. Sprecher - wenige Folgen, Telesynchron) - Heinz-Theo Branding (* 04.02.1928, + 04.05.2013; 3. Sprecher, Arena Synchron) - Engelbert von Nordhausen (* 02.01.1948; alternativ zu Branding, Deutsche Synchron) Barney Geröllheimer: - Gerd Duwner (* 15.11.1925, + 10.05.1996; 1. Sprecher - 60er bis 90er Jahre) - Michael Habeck (* 23.04.1944, + 04.02.2011; 2. Sprecher und schon zuvor alternativ zu Duwner im TV-Film "Die Jetsons treffen die Flintstones" und in "PEZ"-Werbespots) Wilma Feuerstein: - Ilse Kiewiet (* 17.09.1927; 1. Sprecherin) - Inge Landgut (* 23.11.1922, + 28.05.1986; 2. Sprecherin) - Christel Merian (* 12.02.1933, + 29.11.2012; 3. Sprecherin) Betty Geröllheimer: Ingeborg Wellmann (* 05.05.1924, + 06.01.2015; Sprecherin von Anfang an)
Hier nun noch die Kontaktadresse des Synchronstudios für Interessierte und Fans:
Arena Film GmbH & Co. Synchronstudio Hohenzollerndamm 150 14199 Berlin-Schmargendorf Telefon (030) 89 73 67-0


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